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Nordamerika 1893, S. 379

nach San Francisco. SANTA FÉ. 88. Route. 379 südlichen Ausläufer der Santa Fé-Kette im Glorietta Pass (2296m)
und senkt sich nach (861 M.) Lamy Junction (1968m), Knoten-
punkt der r. abzweigenden Bahn nach (18 M.) Santa Fé.

Santa Fé (2145m; Palace Hotel, $ 3-3½; Alamo, $ 2½), die Hauptstadt,
von Neu-Mexiko, ist eine der ältesten Städte in den Verein. Staaten; ihre,
Gründung durch die Spanier reicht bis zum J. 1605 hinauf, während
hier wahrscheinlich längst vorher eine Stadt der Pueblo-Indianer stand.
Die altertümliche Stadt (6185 Einw.), mit ihren engen Straßen, Adobe-
Häusern und ihrer seltsamen Mischung amerikanischer, mexikanischer
und indianischer Typen, wird in hohem Grade das Interesse des Reisen-
den erregen. Sie liegt inmitten eines ergiebigen Minendistrikts und treibt,
ansehnlichen Handel. Das Leben der Stadt konzentriert sich auf der Plaza
oder dem Marktplatz, mit einem Kriegerdenkmal. Eine Seite desselben
begrenzt der Governor’s Palace, ein langes niedriges Adobé-Gebäude, das
seit fast 300 Jahren den spanischen, mexikan. und amerikan. Gouver-
neuren als Wohnung diente. In demselben befindet sich das Museum der
New Mexico Historical Society, mit spanischen Bildern, historischen Reli-
quien und indianischen Merkwürdigkeiten. Die zweitürmige Kathedrale
San Francisco umfaßt Reste der frühern 1622 erbauten Kathedrale. Die Kirche
San Miguel, aus der Mitte des XVII. Jahrh., wurde 1710 restauriert. Sehens-
wert sind das neue und alte Fort Marcy, San Miguel College, und die Ra-
mona Industrial School für junge Indianer. Unter den modernen Bauten
ragen das State Capitol, die Post Office und das Court House hervor. Einen
Besuch verdienen die Werkstätten der Silberfiligranarbeiter, deren Läden
sich meist an oder bei der Plaza befinden. — Etwa 9 M. s.w. von Santa Fé
liegt das interessante Pueblo der Tesuque Indianer, die auf ihren „Burros“
(Eseln) täglich Brennholz, in die Stadt bringen. — Von Santa Fé nach
Española und Antonito s. S. 365.

Bei (882 M.) Wallace (2513m), am Rio Grande, liegen die Pueblos
von Santo Domingo (großes Fest am 4. Aug.) und San Felipe. Weiter
am l. Ufer des breiten und reißenden Rio Grande. — 918 M. Albu-
querque (1502m; San Felipe Hotel, $ 2-3½; Armijo, $ 2½, Z. von
$ 1; International, $ 3), Stadt von 5518 Einw., mit bedeutendem
Handel in Wolle und Häuten, ist der ö. Endpunkt des Atlantic &
Pacific Railroad und Knotenpunkt der Atchison, Topeka & Santa Fé
Linie nach El Paso und Mexiko (s. unten).

Von Albuquerque nach El Paso, 254 M., Eisenbahn In 9-10 St.
Durchgehende Schlafwagen laufen auf dieser Route von Kansas City nach
El Paso, wo sie an den Mexican Central Railway anschließen. — Die
Bahn zweigt bei (13 M.) Isleta Junction (s. unten) von der kalifornischen
Bahn l. ab und folgt nach S. dem Rio Grande del Norte, — 30 M. Belen
(1458m); 75 M. Socorro; 86 M. San Antonio; 102 M. San Marcial; 141 M.
Engle. — 177 M. Rincon (1223m) ist Knotenpunkt einer Bahn nach Deming
(S. 424). — 210 M. Las Cruces. — 254 M. El Paso (S. 424).

Weiter auf dem Atlantic & Pacific Railroad. Bei (13 M.) Isleta
zweigt die Bahn nach El Paso l. ab (s. oben). Die Bahn verläßt den
Rio Grande und führt in w. Richtung durch dürres und eintöniges
Land, das nur selten Spuren von Bewässerung zeigt. Die seltsame
Yucca-Palme tritt nun häufiger auf. Bei (985 M.) Laguna (1757m)
durchschneidet die Bahn ein indianisches Pueblo (Dorf), dessen
Häuser terrassenförmig in zwei bis drei Stockwerken erbaut sind.

Eine eingehendere Besichtigung dieses Pueblo erfordert nach dem
jetzigen Fahrplan das Opfer eines halben Tages (Unterkunft für die Nacht
mangelhaft). Die Indianer, von denen manche in Carlisle (S. 209) erzogen
sind und geläufig englisch sprechen, nehmen die Besucher freundlich auf
und bieten mit der Hand gearbeitete Thonwaren zum Kauf an. Die